Grundeigentümer fällen alte Eichen in Stätzling und die Stadt Friedberg rodet Sträucher bei Herrgottsruh. Dies sorgt für Unmut. Dabei gibt es für beide Aktionen gute Gründe

Bericht in der Friedberger Allgemeinen vom 10.01.2015

Am 10. Januar 2015

Kommentare:

  1. Wolfgang Rockelmann sagt:

    Es ist zu früh liebe Parteifreie,

    nein nicht zu früh im neuen Jahr, zu dem ich euch allen alles Gute wünsche.

    Sicher war es für die Eichen in Stätzling zu früh, dass sie um geschnitten wurden. Sie hätten sicher noch ein paar hundert Jahre stehen können. Noch viele Stätzlinger und Gäste hätten sich auf dem Weg zur Kirche daran erfreuen können. Meine Meinung, die Bäume waren kerngesund. Sie wurden übrigens schon vor einiger Zeit gefällt. Es dauert immer bis die Gesellschaft so was merkt. Auf die Presse können wir hier, siehe beiliegender Artikel und Kommentar sowieso nicht zählen. Weder was die Aktualität betrifft und schon gar nicht in punkto Sachlichkeit und sauberer und vollständiger Recherche.

    Als Kind der 68er erinnere ich mich noch gut an die Proteste gegen den Vietnam Krieg und an den jungen Mann, der angekündigt hatte, seinen geliebten Hund mit Benzin zu übergießen und öffentlich zu verbrennen. Der Protest der Tierschützer war immens. Aber es ist auch einigen klar geworden, wie grausam es ist, Menschen mit Napalm zu versengen, zu töten oder fürs Leben zu zeichnen. Hoffen wir, dass eine ähnlich harte Tour auch beim Baumschutz zum Ziel führt. Es wäre höchste Zeit zu handeln.

    Es ist aber zu früh sich über solchen Baumfrevel aufzuregen. Ich habe es jahrelang probiert. Habe gekämpft, politischen Streit vom Zaun gebrochen und immer nur Spott und Hohn erfahren. Auch in meiner früheren, gemeinsamen, großen Fraktion. Leider dort ganz besonders beim letzten verzweifelten Versuch, die Grünen beim Antrag zur Baumschutzverordnung zu unterstützen. Es muss erst weh tun. Es müssen sicher noch einige Bäume sterben. Schöne stattliche, am besten ganze prägende Alleen oder Grünzüge im öffentlichen und vor allem im privaten Bereich. Erst dann wird eine Mehrheit der Bevölkerung aufwachen und protestieren. Dann werden auch wieder führende CSU Politiker einer Aktion Grün vorstehen und für ein lebenswertes Stadtbild kämpfen. Die Genossen von der SPD werden es wie immer der CSU gleich tun und mitmachen. Es wird dann wieder 60 bis 100 Jahre dauern, bis wir wieder große, stattliche Bäume haben werden, an den Stellen, an denen wir sie heute leichtfertig fällen, oder kaputt gehen lassen. Ich hoffe, dass dann eine Generation heran gewachsen ist, die schützt, was sie mitbekommen hat. Sie wird mit mehr Respekt der Natur gegenübertreten, weil sie weis, wie viel Mühe und Geld es gekostet hat, bei den schlechteren Umweltbedingungen Bäume groß zu ziehen, die in früheren Jahrhunderten einfach noch von selbst gewachsen sind.

    Der Vorteil dieser Entwicklung ist, dass wir, wenn der Tiefpunkt erst einmal durchschritten ist, standortgerecht, autochthone Arten ins richtige Umfeld pflanzen können. Infrastruktur und Beläge werden sich dem Ziel, wieder Bäume und Grün in unserer Stadt haben zu wollen, unterordnen. Private Grundstücksbesitzer werden wir beraten und unterstützen, es der öffentlichen Kommune gleich zu tun. Nicht zu Letzt die Immobilienwirtschaft, die erkennen wird, dass in Quartieren mit altem, gesundem Baumbestand die höchsten Preise zu erzielen sind, wird eine Reglementierung zum Schutz dieses Wirtschaftsgutes fordern.

    In der Hoffnung zum Nachdenken angeregt zu haben, viele Grüße

    Wolfgang Rockelmann

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