Neben diesen beiden grundlegenden Dingen setzten, verstärkend und ergänzend, die Parteifreien Bürger drei weitere Schwerpunkte für Planung und politische Arbeit in unserer Stadt.
Wohnen
Friedbergs Einwohnerzahl schrumpft. Das Ausmaß ist noch nicht bedrohlich. Damit die Gemeinde ihre Aufgaben auf Dauer erfüllen kann, soll dieser Trend umgekehrt werden. Neben der wünschenswerten aber nicht reibungsfreien Verdichtung in der Innenstadt halten wir die Ausweisung von Neubaugebieten für erforderlich. Dabei sind die finanziellen Möglichkeiten von jungen Familien mit Kindern oder Kinderwunsch zu berücksichtigen. Die Wiederaufnahme eines „sozialen“ Wohnungsbaus z. B. durch eine städtische Wohnungsbaugesellschaft ist dazu notwendig, da „der Markt“ diese Bedürfnisse nicht befriedigen kann. Damit wird gleichzeitig die demographische Entwicklung zur alternden Stadt aufgehalten. Die Stadt lebt mit ihren Bürgern.
Kita, Kiga und Schulen
Gelingt es, die unter „Wohnen“ skizzierte Bedingungen für junge Familien zu schaffen, können wir bestehende Einrichtungen der Kinderbetreuung und -bildung erhalten, ausbauen und finanzieren.
Daseinsvorsorge
Die Versorgung mit Trinkwasser, Strom, Energie, die Abfallentsorgung gehören in die Hand der Stadt als Sachwalter der Bürgerinteressen. Dazu müssen die Stadtwerke finanziell so ausgestattet werden, dass sie alle notwendigen Maßnahmen durchführen können. Die Übernahme aller Leitungsnetze durch die Stadt(werke) ist teuer aber zukunftsträchtig. Die Umschichtung von städtischen Geldern von Luxus auf notwendige Maßnahmen ist möglich und sinnvoll. Kein Neubaugebiet darf ohne zentrale Wärme- und Stromversorgung geplant werden. Dies kommt dem Geldbeutel des Bürgers direkt zu Gute. Zur Energiegewinnung ist vor allem die zwangsläufig anfallende Biomasse (Biomüll), der Grünschnitt städtischer Wiesen und der Baumschnitt zu verwenden. Der Zukauf von Wald kann dazu erforderlich sein.
ÖPNV
Der motorisierte Individualverkehr ist vielen lieb und allen teuer. Teuer für den Einzelnen über Anschaffung, Unterhalt und Betrieb, teuer für die Umwelt über Abgas und C02- sowie Feinstaubbelastung, teuer für die Gemeinde über den Straßenbau und Unterhalt. Unser Ziel ist ein ÖPNV-Angebot, das über Taktzeiten, Streckenführung und geringe Fahrtkosten so attraktiv ist, das es von den Bürgern angenommen wird. Dabei können alle Stadtteile und die Gewerbegebiete bedient werden. Den ÖPNV sehen wir als Pflicht der Gemeinde, auch wenn es defizitär ist. Ein Teil des Defizits wird über die Belebung der Innenstadt mit ihren Geschäften wieder hereinkommen. Mobilität ist wichtig in unserer Zeit. Wir dürfen das Auto nicht verteufeln. Es wird noch für längere Zeit notwendig sein um flächendeckend den Bedarf zu decken. Es wurde viel getan, unser Straßennetz ist fast perfekt. Für das Parken braucht es noch Ideen und Verbesserungen.Vor allem für die Innenstadt ist das Problem des ruhenden Individualverkehrs zu lösen. Dies dient den Gewerbetreibenden und ihren angestellten und den Besuchern, seien es Kunden oder Gäste bei unseren Festen oder Kulturellen Veranstaltungen. Aber wir müssen auch neue Wege gehen. Carsharing, Leihfahrradstationen auch für e-Bikes, Ruftaxisysteme und gute Stadtbuslinien auch für unsere Stadtteile.
Der Vorschlag, die Straßenbahn Linie 6 über den Park-and-Ride Platz Friedberg West hinaus nach Friedberg bis zur Altstadt und zum Bahnhof zu verlängern, verdient Unterstützung. Eine direkte Verbindung, ohne lästiges Umsteigen, ein schneller Takt und kurze Fahrzeiten wären ein Plus für unsere Bürger und die Besucher unserer Stadt.
Es gibt aber noch mehr zu tun, um unsere Stadt auf dem Gebiet des Nahverkehrs für die Zukunft zu rüsten.
- Stationen für Mietfahrräder nicht nur an der Endhaltestelle der Linie 6, sondern auch am Bahnhof, am Marienplatz, in der äußeren Ludwigstraße und verteilt in den Wohngebieten
- Aufstiegshilfen am Berg für Radfahrer
- Verleih von e-Bikes auch an den Mietstationen
- Car-Sharing – Stadtautos, möglichst mit Elektroantrieb, mit freien Parkplätzen und Ladestationen in der Innenstadt
- Ein Stadt-Taxi System zur Vernetzung der Ortsteile, der Wohngebiete mit Bahnhof und Straßenbahn
- Stadtbuslinien auf den Nord-Süd Achsen zur Anbindung der Ortsteile Derching, Stätzling, Haberskirch, Wulfertshausen, Rederzhausen, Ottmaring, Hügelshart, Wiffertshausen, Paar, Harthausen, Bachern, Rinnenthal und Rohrbach, sowie Friedberg West und St. Afra
So könnte Friedberg eine Modellstadt werden. Beispiel und Leuchtturm für einen modernen Öffentlichen Personenverkehr
Standortfaktoren
Sport, Kultur und Vereine werden von der Stadt in der Regel ausreichend gefördert. Vernünftig ist auch die zukünftige Förderung von Integration. Die Förderung hat ohne Eingriff der Gemeinde in die inhaltliche Arbeit der Vereine und Organisationen zu erfolgen.