Planen von Bauvorhaben ist ein sehr komplexer Vorgang. Durch einmal  getroffene Entscheidungen werden Wege endgültig eingeschlagen und so ein Ergebnis bestimmt das dann nicht mehr verändert werden kann. Obwohl vorher sehr viel mehr Optionen angeboten waren und Lösungen offen gestanden sind. Das gilt auch für unser Friedberger Schloss.

Das Ganze kann mit der Reise in einem Schnellzug verglichen werden, bei der ich zwar die Richtung bestimme, aber nichts über Haltestellen und Verbindungen weis. Ich wähle einen Abfahrtsbahnhof besteige den ICE und setzte mich in ein Abteil. Sicher hält der Zug ab und an auf seiner Fahrt quer durch Deutschland. Wenn ich aber an einer Haltestelle sitzen geblieben bin, komme ich dorthin oder an weitere Stationen und Städte, durch die der ICE durch fährt und nicht hält, nicht mehr oder zumindest nur über Umwege, verbunden mit Zeitverzögerung und zusätzlichen Kosten für eine neue Fahrkarte, zurück. Deshalb ist die Planungsphase der Grundlagenermittlung so wichtig. Die Lösungsmöglichkeiten sind aufzuzeigen, Risiken sind darzustellen und rechtliche Grundlagen und Genehmigungsfähigkeit sind abzuklären. Leider wird in dieser Phase immer wieder zu euphorisch und zu oberflächlich gearbeitet.

Hätte man die Bedeutung des Lärmschutzes und die Belästigung, die durch abfließenden Besucherverkehr entstehen, erkannt, wäre ein ganz anderer Planungsentwurf entstanden und natürlich so wie jetzt, nicht entschieden und beschlossen worden.

Durch Grundstücke an der B300, im Besitz der Stadt und vor allem nach Ankauf des „Trinkl Grundstückes“ durch die Stadt bieten sich hervorragende Chancen einer Erschließung unseres Schlosses von Norden her. Synergieeffekte, durch dann von vorne herein zwei vorhandenen Flucht und Rettungswegen, sind leicht zu erkennen. Dann noch ein Parkhaus neben der Hohenbleicher Straße und zahlreiche zusätzliche Vorteile für unsere Altstadt können aufgezählt werden.

Jetzt von vorne zu beginnen, mangelhafte Grundlagenermittlungen nachzubessern ist keine Option mehr. Nachfolgende Planungsphasen sind abgeschlossen oder zumindest weit fortgeschritten. die ersten Sanierungs- und Verbesserungsarbeiten sind durchgeführt. Ein Stopp ein Moratorium würde unweigerlich zum Schluss mit Schloss führen. Zugegeben auch die hätte Anhänger.

 

Am 26. Juli 2014

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